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Auf dieser Seite finden Sie unsere Reiseberichte, die Ihnen vielleicht ein bisschen bei ihrer Urlaubsplanung helfen können.
Oder Sie schauen sich einfach nur die Bilder an um sich für den nächsten Urlaub inspirieren zu lassen.

 
Samstag ~ 19. Januar 2008: 4,2 km / 5572 Schritte

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Nach einem verspäteten Mittagessen und einem kühlen Bierchen im einzigen Bistro von Mex vertraten wir uns ein wenig die Beine und schlenderten eine Straße entlang, die zwar aus unserem Urlaubsort hinaus führte, aber einige Kilometer später in einer Sackgasse endete. Doch ganz gleich, wie spät es schon war: die uns umgebenden Bergmassive machten einen nachhaltigen Eindruck auf uns.








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Sonntag ~ 20. Januar 2008: 11,3 km / 14920 Schritte

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Unsere erste größere Wanderung war geplant; uns lockte ein Ziel mit dem klangvollen Namen L’Au de Mex. Zunächst stimmte noch alles: vom Frühstück gut gesättigt, gingen wir um zehn Uhr los und schnauften den steil ansteigenden Weg hinauf. Doch irgendwann ging es nicht mehr weiter, denn der Weg endete an einem rauschenden Bächlein, mitten im Schnee. Zum Trost baute mein Mann einen kleinen Schneemann, bevor wir wieder umkehrten und uns im Bistro stärkten. Zur Abwechslung gingen wir anschließend wieder die gleiche Straße vom Vortag und folgten dann einem Wanderweg, der um den Berg herum führte und Trittsicherheit erforderte. Leider erreichten wir den am Ende dieses Pfades liegenden Ort Verossaz nicht, weil die Entfernung ein wenig zu groß war und wir uns ein Zeitlimit gesetzt hatten: Umkehr spätestens um 17 Uhr, weil dann schon die Sonne untergeht. Und dieses Zeitlimit hielten wir – wie alle späteren Zeitlimits auch – peinlich genau ein, auch wenn es uns so manches Mal Überwindung kostete.

 

Montag ~ 21. Januar 2008: 7,6 km / 9986 Schritte

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Da wir das dumpfe Gefühl nicht los wurden, eine Fahrt zum Jungfraujoch oder zum Aletschgletscher könnte unser finanzielles Budget übersteigen und uns um etliche Franken ärmer machen, gönnten wir uns einen Ausflug zu einer geologischen Sehenswürdigkeit: den Pyramiden von Euseigne, im Val d’Hérens. Es handelt sich hierbei um Überbleibsel aus der letzten Eiszeit, als die Gletscher abschmolzen und sich der zurückgelassene Schutt zur sogenannten Mittelmoräne sammengepreßt und im Lauf der Zeit durch Wind und Wasser erodiert wurde. Dort, wo ein Deckstein aus Gneis auf diesen Moränen liegenblieb, wurde der Prozeß der Ausschwemmung gestoppt, und als Ergebnis sehen wir heute die wie seltsame Pilze anmutenden Säulen vor uns. Warum man diese 10-15 Meter hohen Säulen Pyramiden nennt, kann ich zwar nicht so richtig nachvollziehen, dennoch war ich tief beeindruckt von dem eigenartigen Anblick dieser Gebilde.Auch wenn diese Sehenswürdigkeit hübsch anzuschauen war – der Tag war noch jung, und wir waren gerade so schön in Schwung und des Laufens nicht im geringsten müde; also wählten wir uns für den Nachmittag einen anderen Weg unterhalb von Mex aus, der zu dem über uns thronenden Bergmassiv zu führen schien. Ja, ich weiß: Man sollte nicht unbedingt im Dunkeln durch die Alpen kraxeln, dennoch entfaltete die Landschaft ihre ganze Pracht erst so richtig im Licht des aufgehenden Mondes. Und so warteten wir, bis der beinahe volle Mond groß und leuchtend über dem Dent de Morcle stand und unseren Rückweg erhellte. 


 

Dienstag ~ 22. Januar 2008: 0,0 km / 0 Schritte

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Das Handy blieb heute mal zu Hause, deshalb diese merkwürdige Angabe. Aber das umschlagende Wetter veranlaßte uns, an diesem Tag etwas für unser Wohlbefinden und unsere kulturelle Bildung zu tun, und so zog es uns am Nachmittag nach St.Maurice, wo die Abtei mit ihrem legendären Kirchenschatz auf uns wartete. Aber diese zweistündige Führung, fast vollständig in französischer Sprache, war ermüdender als gedacht. Aber wozu gibt es Reiseführer, die jedes Detail der Kirche ausführlich auf mehreren Seiten beschreiben. Nach dieser Anstrengung hatten wir uns den Besuch des Thermalbades redlich verdient.

Dieses Thermalbad hatte es in sich: Einen orientalischen und einen nordischen Saunabereich, Innenbecken mit Unterwassermusik, ein Außenbecken mit Strömungskanal und ein Außenbecken mit einer Beleuchtung, die ununterbrochen die Farbe wechselte. Der nordische Saunabereich bot außerdem noch eine Attraktion, die für mich neu war: La Nuit Polaire – die polare Nacht; dabei handelte es sich um einen nahezu dunklen und mit Eis und Schnee angefüllten Raum, in dem eine konstante Temperatur von 0°C herrschte und den man nur mit Badelatschen betreten durfte, um mit den Füßen nicht am Boden festzufrieren. 

 

Mittwoch ~ 23.Januar 2008: 7,3 km / 9871 Schritte

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Unsere Vermieterin hatte uns Schneeschuhe geliehen und uns auch gleich eine lawinensichere Route empfohlen, die es allerdings in sich hatte. Auf beiden Etappen mussten wir nämlich jeweils 800 Höhenmeter überwinden, was uns viel Schweiß und noch mehr Mühe kostete. Zwar konnte man vom Grat nicht – wie erhofft – den Lac de Salanfe sehen, aber wenigstens hatte es von dort eine Aussicht zu den Dents du Midi – und auch wenn es dort oben noch so schön war, für 15 Uhr war die Rückkehr angesetzt, und daran gab es nichts zu rütteln. Bergab lief es sich mit den Schneeschuhen übrigens angenehmer als bergauf – wenn auch nicht weniger anstrengend. Und was schmeckt nach so viel Plackerei besser als ein schöner Glühwein? Der bringt einen auf witzige Ideen – und so fanden wir uns zu fortgeschrittener Stunde am Tisch sitzend und Jenga spielend wieder. Dein Turm stürzt ein? Schrei „Jenga“!



 



Donnerstag ~ 24. Januar 2008: 5,6 km / 7310 Schritte

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Nach fünf Tagen Unterwallis wechselten wir den Kanton für drei weitere Tage. Wir machten uns auf eine zweieinhalbstündige Fahrt ins Berner Oberland – genauer gesagt, nach Innertkirchen. Das liegt im Haslital, fünf Kilometer von Meiringen – einem bekannten Wintersportort - entfernt. Wir hatten zwar ursprünglich ins Tessin oder nach Graubünden fahren wollen, aber da gab es ein kleines Problem: Da die Alpenpässe in den Wintermonaten gesperrt sind, hätten wir durch verschiedene Tunnel fahren müssen, und das mußte nun wirklich nicht sein.

Da wir keine Lust auf stundenlanges Schlangestehen vor der Autoverladung am Lötschbergtunnel (durch den wir sicherlich auch auf die nördliche Seite der Berge gelangt wären) hatten, wählten wir die Kantonsstraße 11 in Richtung Chateau d'Oex und Saanen, durchs Simmental hindurch bis hin zum Thuner und Brienzer See, und von da über Meiringen nach Innertkirchen. In dieser, auf 625 Höhenmetern liegenden und ungefähr 1000 Einwohner zählenden Gemeinde gabelt sich die Straße in zwei Richtungen, und man kann wahlweise zum Susten- oder zum Grimselpass hinauf fahren - im Sommer eine durchaus beliebte Strecke bei Motorradfahrern, doch im Winter sind beide Pässe u.a. auch wegen Lawinengefahr gesperrt. Auf diese Sperrungen wurden wir allenthalben durch Schilder entlang der Kantonsstraße hingewiesen. Unsere Route selbst, die zeitweilig ein Gefälle von 12% aufweist, war von einer derartigen Sperrung nicht betroffen, und so kamen wir ohne größere Schwierigkeiten am Zielort an.

Unterwegs stellten wir dann auch fest, daß es kein Fehler war, diesen vermeintlichen Umweg einzulegen, denn wir fuhren durch den Kanton Waadt, der es mit dem Wallis landschaftlich allemal aufnehmen kann. Außerdem gab es hier eindrucksvolle Bilder fürs Auge, z.B. in Chateau d’Oex, dem Eldorado für Ballonfahrer. Dort hatte am Wochenende zuvor ein Heißluftballon-Festival mit ungefähr 180 Teilnehmern stattgefunden, doch das hatten wir leider verpasst. Macht nichts, denn auch so bekamen wir ein unvergeßliches und faszinierendes Schauspiel geboten: Ein gutes Dutzend bunte Ballone schwebte über die Hauptstraße hinweg und zog scharenweise Besucher an. Wo kann man sonst schon so viele bunte Luftschiffe am Himmel sehen?

Doch dies sollte nicht der einzige atemberaubende Anblick bleiben, denn auch das Saanerland und das Simmental haben ihren Reiz. Und als dann der große Thuner See in Sicht kam, war das Glück beinahe vollkommen. Das sollte sich schon bald darauf etwas trüben, denn bereits um 15 Uhr begann die Sonne, hinter den Bergen zu versinken, worauf es spürbar kälter und feuchter wurde. Bibber! Doch damit nicht genug: Plötzlich, wie aus dem Nichts, schossen zwei Kampfjets der Schweizer Armee über den Himmel und produzierten einen ohrenbetäubenden Lärm. Kein Wunder, denn schließlich gibt es ringsum genügend Berge, zwischen denen der Schall hin und her geworfen wird und sich infernalisch verstärkt. Na toll! Auf Fluglärm, geschweige denn einen Militärflugplatz in der Nähe, von dem aus die Jets noch einige Tage lang (selbst bis in die Nacht hinein) zu Lufteinsätzen in Richtung Davos durchstarten sollten, waren wir überhaupt nicht vorbereitet gewesen.

Zur Erklärung: Wie wir den Nachrichten aus der lokalen Presse entnehmen konnten, fand bis zum 28. Januar das World Economic Forum (WEF) in Davos statt - und deshalb wurde der Luftraum über dem bekannten Schweizer Ferienort von Meiringen aus gesichert, was den überflogenen Gebieten den allerschönsten Fluglärm bescherte. Deshalb mein Vorschlag: Meiden Sie die Gegend während des WEF, wenn Sie Ruhe suchen.

Dennoch ließen wir uns nicht davon abhalten, mit der Innertkirchen-Meiringen-Bahn nach Meiringen zu fahren und uns den Ort anzuschauen. Allerdings stillten wir unseren Hunger nicht in Meiningen, da uns die dortigen Wirtschaften zu teuer waren - und so vesperten wir am Abend leckere Rösti in einem Innertkirchener Restaurant, der Alpenrose, das wir für den Rest unseres Urlaubs zu unserem Stammlokal erklärten.


 




Freitag ~ 25. Januar 2008: 13,9 km / 18276 Schritte

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Zum Skifahren waren wir nicht in die Schweiz gefahren, aber wir hatten unsere Rodelschlitten mit. In der Tourismusinformation in Meiringen teilte man uns mit, daß es rund um den Hasliberg verschiedene Möglichkeiten zum Schlitteln (einer anderen Bezeichnung fürs Rodeln) gab; wir entschieden uns für eine Gondelfahrt zur 1066 Meter hoch gelegenen Mittelstation Reuti, von wo aus ein Fußweg nach Moosbielen führen sollte. Ach, wären wir doch mit einer anderen Gondelbahn noch höher hinauf gefahren, denn das wichtigste fehlte rund um die Mittelstation: der Schnee. Zähneknirschend, keuchend und schwitzend, schleppten wir unsere Holzschlitten eine geschlagene Stunde die freigeräumte Asphaltstraße hinauf, bis wir endlich einen brauchbaren Schlittelweg fanden. Das Rodel- bzw. Schlittelvergnügen währte demnach auch äußerst kurz: Eine Stunde Plackerei für zehn Minuten Schlitteln - das brauche ich kein zweites Mal mehr. Aber wenigstens hatten wir so etwas für unsere Fitness getan und konnten uns guten Gewissens die kalten Getränke an der Gondelstation so richtig schmecken lassen.





 




Samstag ~ 26. Januar 2008: 9,5 km / 12549 Schritte

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Wer rastet, der rostet - so sagt ein bekanntes Sprichwort. Darum wanderten wir an unserem letzten Tag vor der Heimreise die Aare entlang und warfen einen kurzen Blick in die im Winter gesperrte Aareschlucht, in der sich im Sommer sogar eine Haltestelle der Meiringen-Innertkirchen-Bahn befindet. Jetzt, im Januar, hielt das Bähnchen dort natürlich nicht. Dennoch war die Reifüberzogene Landschaft in ihrer frostigen Schönheit nicht ohne Reiz, und so genossen wir die Wanderung um den Berg herum in vollen Zügen – ein perfekter letzter Tag, den wir mit einem Kaffe in einem von außen schon fastnachtlich geschmückten Beizli (=Wirtshaus) genossen, bevor wir zurück wanderten und der Aare noch ein Stückchen in Richtung Grimseltal folgten. Dort entdeckten wir einen riesigen Schwarm Bergdohlen, die sich in Größe und Ruflauten von unseren Krähen unterscheiden. Es war ein beeindruckender Anblick, einen auffliegenden Schwarm dicht an uns vorbeiziehen zu sehen und zu hören.

 

Dank unserer Vermieterin kamen wir danach noch in den Genuß eines kostenlosen Besuchs des Fitneßcenters in Meiringen, wo wir alle drei Saunen (Dampf-, Bio- und 85°-Sauna) nutzten und uns im Whirlpool entspannten, bevor wir noch einen Abendbummel durch Meiringen unternahmen und das Sherlock-Holmes-Museum von außen bestaunten. Leider waren wir zum falschen Zeitpunkt da, denn es hatte nur mittwoch- und sonntagnachmittags geöffnet.


 



Sonntag ~ 27. Januar 2008 ~ Tag der Abreise: 1,5 km - 2039 Schritte

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Der Tag gestaltete sich recht unspektakulär, denn wir kehrten nach Hause zurück, ohne in einen Stau zu geraten. Abfahrt 10.00 Uhr – Ankunft 15.30 Uhr.